Hartgestein: Lexikon der unverwüstlichen Natursteine
Was sind Hartgesteine?
Hartgestein ist kein wissenschaftlicher Oberbegriff, sondern eine für die Steinmetz- und Natursteinbranche notwendige, technische Einteilung von Gesteinsarten. Diese Kategorisierung dient vorrangig dazu, die technische Bearbeitung und die Nutzungsmöglichkeiten festzulegen.
Hartgesteine werden von Weichgesteinen anhand ihres Härtegrades unterschieden.
- Härtegrad: Hartgesteine weisen auf der Mohs-Skala (die vom Mineralogen Friedrich Mohs stammt) einen Wert von über 5 auf. Die Einteilung ist jedoch fließend, wobei manche Gesteine erst ab einem Wert von 6 als tatsächlich hart gelten.
- Klassische Vertreter: Dazu zählen unter anderem Granit, Gneis, Gabbro, Basalt und Syenit.
Hartgesteine kommen auf der ganzen Welt in vielen Farben vor



Entstehung und Struktur
Hartgesteine sind oft Urgesteine (Erguss-, Tiefen- und Umwandlungsgesteine), die Jahrtausende alt sind und in der Erde einem kontinuierlichen Prozess ausgesetzt waren.
- Geowissenschaftliche Einteilung: Wissenschaftlich werden Gesteine in sedimentäres, magmatisches und metamorphes Gestein kategorisiert. Die Unterscheidung Hart/Weich ist hierfür nicht maßgeblich.
- Struktur: Hartgesteine weisen keine homogene (gleichmäßig aufgebaute) Masse auf. Die Steinbildung ist ein natürlicher Vorgang, bei dem diverse Strukturen und Material in das Gestein eingebunden werden. Jeder Stein ist ein Unikat.
Granit: Der wichtigste Vertreter der Hartgesteine
Wenn landläufig von Hartgesteinen gesprochen wird, ist oft Granit gemeint. Granit ist aufgrund seiner Zusammensetzung das beliebteste Hartgestein im Bauwesen.
- Inhaltsstoffe: Granit enthält Quarz, Feldspat und Glimmer in unterschiedlichen Anteilen.
- Unübertroffene Beständigkeit: Der hohe Quarzanteil macht Granit zu einem säurefesten und extrem widerstandsfähigen Material, das auch auf Alkohol nicht mit Zersetzung reagiert.
Hartgesteine in der Architektur und Gestaltung



Eigenschaften und Anwendungsbereiche
- Mechanische Robustheit: Ausgesprochen kratz- und stoßfest.
- Druck- & Schlagfestigkeit: Wichtig für Bauwerksnatursteine (tragende, solide Eigenschaften) und die Abriebfestigkeit bei Pflastersteinen.
- Chemische Beständigkeit: Granit ist säure- und fleckenbeständig (hoher Quarzanteil).
Großer Vorteil von Hartgesteinen: Im Gegensatz zu Weichgesteinen (Marmor, Kalkstein) entstehen bei Hartgesteinen Kratzer oder Flecken auf der Oberfläche erheblich weniger aufgrund ihrer Härte.
Alter Baustoff in moderner Verwendung
Die Robustheit von Hartgesteinen eröffnet spezifische Einsatzmöglichkeiten:
- Außenbereich: Fassaden, Terrassenplatten, Pflastersteine, Mauerabdeckungen.
- Innenbereich: (Stark beansprucht): Küchenarbeitsplatten, Theken, hochfrequentierte Böden und Treppen.
Die Bewertung von Natursteinen hinsichtlich ihrer Härte ist komplex und hängt stark von technischen Kriterien wie Verwendungszweck, Abriebfestigkeit, Korngröße und Porosität ab. Bei der Konzeptionierung sind daher Druckfestigkeit und Biegezugfestigkeit wichtiger als der alleinige Härtegrad.
Hartgesteine - Schnell, einfach und kompakt erklärt
Basalt
Basalt entsteht durch die Abkühlung von Lava an der Erdoberfläche oder unter Wasser. Wenn Magma aus einem Vulkan ausfließt und mit der Luft oder dem Wasser in Kontakt kommt, kühlt es sich schnell ab und erstarrt zu Basalt.
Gabbro
Grobkörnig, äußerst robust und mit erstklassigen Gebrauchseigenschaften gehört der Gabbro zu den magmatischen Gesteinen, die plutonischen Ursprungs sind. Er entwickelt sich in einer Tiefe von ca. 5 km im Inneren der Erde und ist der Diorit-Gabbro-Familie zuzuordnen.
Gneis
Der Gneis gehört zu den metamorphen Gesteinen, die eine gut sichtbare Paralleltextur aufweisen. In der Vergangenheit des 16. Jahrhunderts wurde das Gestein auch als Gneise oder Gneisto bezeichnet.
Granit
Granite sind magmatische Gesteine, die sich aus flüssigem, in höhere Schichten der Erdkruste aufgestiegenem Magma gebildet haben. Das Gestein konnte nicht bis zur Erdoberfläche gelangen und ist auf dem Weg nach oben (als Pfropf) stecken geblieben.
Granulit
Granulit ist ein metamorphes Gestein, das sich unter wasserarmen Verhältnissen in etwa 40 bis 50 km Erdkrustentiefe unter sehr hohen Temperaturen und Drücken gebildet hat. Je nach Tiefe der Erdkruste liegt der Druck zwischen 5 und 15 mbar.
Migmatit
Migmatite, auch als metamorphen Steine bezeichnet, sind Umwandlungsgesteine, die sich aus bereits vorhandenen Gesteinskomplexen gebildet haben.
Pegmatit
Diese mineralhaltigen Gesteinsarten entstehen aus der erstarrenden Restschmelze aufsteigenden Magmas, weshalb die aus dem Griechischen abgeleitete Bezeichnung Pegmatit wörtlich übersetzt „erstarrter, festgesteckter Stein“ bedeutet.
Quarzit
Quarzit ist ein Naturstein, der seinen Ursprung in der Metamorphose verschiedener quarzhaltiger Gesteine hat. Das können zum Beispiel Sand- oder Hornstein sowie Kieselschiefer sein, die durch hohe Temperatur- und Druckverhältnisse für eine Aufschmelzung und Neukristallisierung des Ursprungsgesteins sorgen.
Sedimentit
Sedimentite sind die in der Natur wohl am häufigsten vorkommenden Gesteine. Dabei handelt es sich um sedimentäre-, Schicht- oder Absatzgesteine, die durch eine Sedimentation, das heißt eine Ablagerung, an der Erdoberfläche entstanden sind.
Sodalith
Sodalith ist ein Gestein, das in die Klasse der Silikate und Germanate gehört und nicht sehr verbreitet ist. Die wenigen Vorkommen, weltweit rund 300, etwa in Afghanistan, der Antarktis oder Australien, sind jedoch reich gefüllt mit diesem Gestein.
Syenit
Bei der Familie der Syenite handelt es sich um eine Gruppe magmatischer Tiefengesteine von mittel- bis grobkörniger Zusammensetzung, deren Gefüge dem des Granits ähnelt. Syenit kommt meist in verschiedenen Grautönen vor, von Hellgrau über Grünlichgrau oder Bräunlichgrau bis hin zu Dunkelgrau.
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