Weichgestein: Lexikon der dekorativen und edlen Natursteine
Was sind Weichgesteine?
Weichgestein ist kein wissenschaftlicher Oberbegriff, sondern eine für die Steinmetz- und Natursteinbranche notwendige, technische Kategorisierung. Diese Einteilung richtet sich nach dem Härtegrad des Gesteins und dient dazu, die technische Bearbeitung und die Eignung für spezifische Anwendungen festzulegen.
- Härtegrad: Weichgesteine weisen auf der Mohs-Skala (die die Ritzhärte angibt) einen Wert von unter 5 auf.
- Klassische Vertreter: Dazu zählen unter anderem Marmor, Kalkstein, Sandstein (mit kalkigem Bindemittel), und Onyx.
- Abgrenzung zu Hartgestein: Weichgestein ist weniger robust, kratz- und stoßfest als Hartgestein.
Weichgesteine kommen in vielen Farben auf der Welt vor



Entstehung und Struktur
Weichgesteine sind oft sedimentäre Gesteine (wie Kalkstein oder Sandstein), die aus Ablagerungen entstehen, oder metamorphe Gesteine (wie Marmor, der durch Umwandlung von Kalkstein entsteht).
- Struktur: Weichgesteine weisen häufig eine vielfältige und nicht immer homogene (gleichmäßig aufgebaute) Struktur auf.
- Ästhetik: Durch die unterschiedliche Mineralzusammensetzung und Struktur entstehen einzigartige Farben, Maserungen und Muster, die Weichgesteine zu idealen dekorativen Elementen im Innenbereich machen.
Anwendungen und Eignung
Die weichere Beschaffenheit von Weichgesteinen erfordert einen sehr bewussten Umgang bei der Anwendung. Sie sind der Inbegriff von Eleganz und Ästhetik, aber nicht für stark beanspruchte oder chemisch aggressive Umgebungen geeignet.
- Eigenschaften und Anwendung: Weichgesteine wie Marmor oder Kalkstein bestehen überwiegend aus Calciumcarbonat (CaCO3) und haben auf der Mohs-Härteskala etwa Werte zwischen 3 und 4. Aufgrund dieser vergleichsweise geringen Härte sind sie anfällig für Kratzer und mechanische Beanspruchung. Schon der Kontakt mit spitzen oder scharfkantigen Gegenständen kann sichtbare Spuren hinterlassen.
- Chemische Empfindlichkeit: Viele dieser Gesteine reagieren empfindlich auf Säuren. Säurehaltige Substanzen führen zu Verätzungen der Oberfläche, da das Calciumcarbonat mit Säuren reagiert und sich dabei auflöst. Dies macht den Schutz vor säurehaltigen Reinigern, Spritzern oder Umwelteinflüssen besonders wichtig.
- Dauerhaftigkeit und Pflege: Bei sachgerechter Pflege und dem Schutz vor mechanischer und chemischer Belastung können Weichgesteine dennoch über Jahrhunderte hinweg ihre ästhetische Wirkung bewahren. Regelmäßige, geeignete Reinigung, Imprägnierung und der schonende Umgang reduzieren Abnutzung, Kratzer und säurebedingte Schäden und tragen so wesentlich zur Langlebigkeit bei.
Weichgesteine in der Architektur und Gestaltung



Verwendung
Wichtiger Hinweis: Weichgesteine sind primär für den Innenbereich vorgesehen. Aufgrund ihrer Säure- und Witterungsempfindlichkeit sind sie in der Regel ungeeignet für den ungeschützten Außenbereich (Terrassen, Fassaden) und erfordern in Nasszellen oder als Küchenarbeitsplatte eine konsequente Imprägnierung und besondere Vorsicht.
Moderne Verwendung
Weichgesteine werden dort eingesetzt, wo die Ästhetik und die Exklusivität im Vordergrund stehen.
- Innenausbau (Dekorativ): Böden, Wandverkleidungen, Fensterbänke, Waschtischplatten.
- Akzente: Theken, Tischplatten, Fensterbänke und weitere Gestaltungselemente, die Eleganz vermitteln.
- Bildhauerei: Beliebt für Skulpturen aufgrund der leichten Bearbeitbarkeit.
Pflege und Langlebigkeit
Um die Schönheit zu erhalten, sind milde, pH-neutrale Reiniger zu verwenden. Aggressive oder säurehaltige Reinigungsmittel müssen vermieden werden. Eine Imprägnierung ist bei den meisten Weichgesteinen essenziell, um die Porosität zu mindern und Flecken vorzubeugen.
Verschiedene Weichgesteine kurz erklärt:
Kalkstein
Bei Kalkstein handelt es sich wissenschaftlich betrachtet um eine Gruppe von Gesteinen, die hauptsächlich aus Calciumcarbonat bestehen. Dabei handelt es sich im chemischen Sinne um ein Salz, das die chemische Bezeichnung CaCO₃ trägt.
Marmor
Definition Marmor: Er wird als solcher bezeichnet, wenn ein Gestein aus mindestens der Hälfte Calcit, Aragonit oder Dolomit besteht.
Onyx
Onyx zählt zu den Varianten des Süßwasserkalks (Kalksinters), die sich bevorzugt an warmen Quellen und unterirdischen Wasserläufen durch Ablagerungen bilden.
Serpentinit
Ein grünes, metamorphes Gestein, das durch seine charakteristische marmorierte Struktur und hohe Beständigkeit besticht, wird häufig in der Architektur und Kunst verwendet.
Travertin
Die lateinische Bezeichnung für Travertin erinnert an die Herkunft des schon im alten Rom oft verbauten Steins. „Lapis tiburtinus“ heißt übersetzt „Stein aus Tivoli“. Die Begriffe Travertin, Kalktuff und Kalksinter werden sowohl synonym, als auch zur Differenzierung unterschiedlicher Steinarten verwendet.
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